Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Laubfrosch

Der Froschkönig am Steinhuder Meer

2004 gab es keinen einzigen Laubfrosch mehr am Steinhuder Meer. Rund 30 Jahre lang waren sie zu diesem Zeitpunkt verschwunden – ausgerottet!!!, denn alle Laichgewässer und damit alle Fortpflanzungsmöglichkeiten waren durch Verfüllen oder Entwässern vernichtet worden.
Bis 2004 hatte sich viel geändert. Die Grünlandkulisse westlich des Steinhuder Meeres, die Meerbruchswiesen, war Naturschutzgebiet geworden und bis 2005 waren mehr als 60 Gewässer von Naturschützern angelegt worden. Nur – die Laubfrösche waren mittlerweile großräumig ausgestorben und so selten geworden, dass sie das Gebiet aus eigener Kraft nicht mehr besiedeln konnten. „Pech gehabt“ hätte man sagen können. Das aber war uns nicht genug und wir planten, beraten von hervorragenden Laubfroschkennern, sorgfältig ein Wiederansiedlungsprojekt.
2005 ging es los und wir setzten mit zügig erteilter Genehmigung der Region Hannover erstmals vorgezogene Kaulquappen aus einer Population bei Hannover in einige der angelegten Gewässern aus. 2006 riefen erstmals nach etwa 30-jähriger Abwesenheit die ersten Laubfroschmännchen. Es folgten noch drei weitere Jahre aktiver Ansiedlung, seit dann überlassen wir die Population sich selbst und führen „nur noch“ ein intensives Monitoring durch, in den meisten Jahren mit Unterstützung von Studenten, die sich in ihren Abschlussarbeiten dem Thema widmen.
Wie sieht es nun aus mit unserem ersten Ansiedlungsprojekt? Man kann es kaum in (kurze) Worte fassen. Die Laubfrösche sind im Meerbruch jetzt einfach überall. Tausende Laubis rufen Ende April/ Anfang Mai gleichzeitig in rund 100 Gewässern! Gerechnet mit den Nichtrufern, den nicht rufenden Weibchen und den noch nicht geschlechtsreifen Jungtieren aus dem Vorjahr dürften also eine ordentliche Menge der Baumsteiger vor der Stationstür leben. Selbst im Regenrückhaltebecken unseres Stationsparkplatzes schwimmen regelmäßig im Frühjahr Kaulquappen. Wiedenbrügge, Bad Rehburg, die Hagenburger Moorwiesen, Steinhude und Rehburg nördlich der Vehrenheide – überall hin strahlt unsere Population aus, alles besiedelt mit teilweise ordentlichen Rufgruppen von manchmal mehr als 100 Rufern.


Unser erstes Ansiedlungsprojekt wurde mit Hilfe Ihrer Spenden unterstützt, öffentliche Zuwendungen gab es nicht. Für die sehr zeitnahe Genehmigungserteilung bedanken wir uns bei der Region Hannover.