Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Pfeifengras

Das Pfeifen- oder Bentgras (Molinia caerulea) ist das Gras der entwässerten und abgetorften Moore, wo es Reinbestände bilden kann; aber auch auf Heideflächen finden wir es eingestreut. Es liebt stickstoffarme, saure Sand- und Torfböden. Trockenheit überdauern seine Horste mit Hilfe ihres dichten und bis 1 m tief
reichenden Wurzelballens. Im Frühjahr treibt das Pfeifengras sehr spät aus, weswegen von ihm dominierte
Moorflächen noch gelb aussehen, wenn die Birken längst grün sind. Auch die Blütezeit liegt spät (Juli bis Oktober). Seine Rispe ist meist violett überlaufen. Weil sich alle Halmknoten an der zwischen den Blättern verborgenen Stängelbasis zusamendrängeln, ist der sichtbare Teil des Stängels knotenlos. Aus diesem Grunde benutzten Pfeifenraucher ihn früher als Pfeifenreiniger - daher der Name "Pfeifengras".

Bei der Moorrenaturierung ist das Pfeifengras eine Problemart. Es trocknet den Torf aus, unterstützt Torfschwund und ist schwer zurückzudrängen. Überstauung ist das einzige Gegenmittel. Im Wasser abgestorbene Horststümpfe kann man dann, wie etwa in den wieder vernässten Flächen am Wunstorfer und Großenheidorner Damm, noch jahrelang sehen.