Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Wasserpest

Die aus Nordamerika stammende Wasserpest (Elodea) ist in Deutschland mit mehreren Arten eingeschleppt worden. Am bekanntesten ist die Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis). Im Steinhuder Meer machte von 1999 bis 2002 eine andere Art – die Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii) (Bild oben links) - Furore. Sie tauchte unvermutet im See auf und vermehrte sich explosionsartig. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung bedeckte die westliche Hälfte des Sees ein nahezu geschlossener grüner Teppich, der den Bootbetrieb empfindlich störte (Bild unten).
Die langen, biegsamen Stängel dieser Pflanze fluten im Wasser. Sie sind spiralig umgeben von bis zu 3 mm breiten, dunkelgrünen und zugespitzten Blättern, die zurückgekrümmt sind. (Die Kanadische Wasserpest ist zum Verwechseln ähnlich, doch laufen ihre Blätter nicht spitz, sondern rundlich aus.) Die Blüten der Schmalblättrigen Wasserpest sind unscheinbar und weißlich-violett gefärbt; sie ragen oft über die Wasseroberfläche empor.

Bei uns kommt diese Art nur mit weiblichen Pflanzen vor. Sie kann sich daher lediglich vegetativ vermehren. Aber das reicht ihr mehr als aus; denn ihre Stängel sind überaus zerbrechlich – und jedes Teilstückchen bewurzelt sich zu einer neuen Pflanze. So erklärt sich ihre rasante Zunahme, mit der sie sehr rasch Reinbestände aufbauen kann. Von Gewässer zu Gewässer verbreitet werden ihre Stängelstückchen z.B. durch Wasservögel, aber auch durch Segelboote, die ohne gründliche Reinigung aus ihrem verseuchten Revier in ein besseres wechseln.

Eingeschleppt wurde sie Schmalblättrige Wasserpest vor etwa 50 Jahren. Zur Zeit ist sie im Steinhuder Meer glücklicherweise nicht anzutreffen, wohl aber in mehreren Gräben in der nahen Umgebung.