Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Rosmarinheide

Die Rosmarinheide (Andromeda polifolia) gehört zu den immergrünen Erika-Gewächsen. Sie ist ein Zwergstrauch (Höhe: 10 - 14 cm) mit kriechenden Trieben und wächst gern zwischen Torfmoosen. Mit der Zeit kann sie kleine geschlossene Matten bilden. Unter den Moorpflanzen gehört sie zu den Bultbesiedlern, d.h. sie mag es nicht gar zu nass. Die schmalen, 2 - 4 cm langen Blätter sind oberseits dunkel-, unterseits weiß- bis blaugrün; die Ränder sind nach unten eingerollt. Die Blüten der Rosmarinheide gehören neben denen der Moosbeere und der Preiselbeere zu den schönsten im Moor: Weiß-rosa gefärbte, etwas herzförmige Kugeln mit einer kleinen Öffnung nach unten hängen doldenartig an rosa Stielen.

Weil sie, wie alle Vertreter der Hochmoorvegetation, zu den Lichtpflanzen gehört, kümmert sie unter dem Schatten von Birken und Kiefern und stirbt schließlich ab. Bei uns in Niedersachsen gilt die Art als "gefährdet"
(Gefährdungsstufe 3). Die Botaniker bezeichnen die Rosmarinheide als Eiszeitrelikt - als ein Überbleibsel der eiszeitlichen Tundravegetation, das sich auf den nassen, nährstoffarmen und sauren Hochmooren, wo schattende Pflanzen fehlten und wo es bis in den Juni hinein noch Nachtfröste geben konnte, gehalten hat.
 In den Mooren am Steinhuder Meer ist sie nicht selten. Man kann sie am Moorerlebnisweg, gelegentlich auch unmittelbar am Vogeldamm antreffen.