Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Rauschbeere

Die Rausch- oder Trunkelbeere (Vaccinium uliginosum) ist an sich ein halbschattenverträglicher Begleiter lichter Kiefern-Moorwälder auf nassen, nährstoffarmen und sauren Sand- und Torfböden. In Hochmoore dringt sie ein, wenn diese entwässert worden sind. So finden wir sie häufig im Toten Moor, wo sie ausgedehnte, meterhohe und schwer durchdringliche Dickichte bilden kann.
Der Zwergstrauch wächst verzweigt-aufrecht. Seine verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen Blätter sind oberseits blaugrün, unterseits graugrün mit deutlich sichtbaren Blattadern. Er blüht mit kleinen, weißen oder rötlichen Glockenblüten. Bemerkenswert ist die wunderschöne gelb-rote Herbstfärbung des Laubes.

Die blauen Beerenfrüchte ähneln verblüffend denen der Heidelbeere. Sie sollen, in größeren Mengen genossen, zu Rauschzuständen (daher der deutsche Name der Pflanze) und andern Vergiftungen führen. Für die Giftwirkung wird allerdings nicht die Frucht selbst, sondern ein auf ihr schmarotzender Pilz verantwortlich
gemacht (der Wirkstoff ist noch unbekannt). Dessen ungeachtet ist die Rauschbeere in Finnland Marktfrucht. Zur Unterscheidung von der Heidelbeere gibt außer der Wuchshöhe der Stängel einen sicheren Hinweis: Der der Rauschbeere ist rund und braun, der der Heidelbeere grün und kantig.
Kennen lernen kann man die Rauschbeere am Vogeldamm.