Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Mädesüß

Hohe, weiß schäumende Wälle, die sich viele Meter an Wegen und Gräben hinziehen - das ist das blühende Mädesüß (Filipendula ulmaria). Auf einem 150 - 200 cm hohen, harten und kantigen Stängel verzweigt sich oben ein stattlicher Blütenstand, der ein wenig den kleineren einiger Binsenarten ("Spirre") ähnelt. Er besteht aus vielen kleinen, gelblich-weißen Einzelblüten, die nach und nach von unten nach oben aufblühen; im frühen Blütestadium stehen über den ersten Blüten noch die grünlichen Knospen. Die gezähnten, unpaarig gefiederten Blätter sind unterseits grün oder weiß-filzig; Botaniker unterscheiden an diesem Merkmal zwei Unterarten des Mädesüß. Die Pflanze liebt feuchte bis nasse, etwas nährstoffreiche Lehm-, Ton- oder Torfböden. Sie findet sich - oft massenhaft - an Gräben und Wegrändern sowie an den Rändern feuchter Mähwiesen ("Wiesensaumpflanze"), wohin sie aus der Fläche durch die Mahd verdrängt wurde; nach Einstellung der Bewirtschaftung kann sie von den Rändern wieder in die Fläche zurück wandern und zum Hauptvertreter einer neu entstehenden Hochstaudenflur werden.

Die Blüten des Mädesüß wurden verschieden genutzt. So hat sein Name nichts mit "Mädchen" zu tun, sondern mit "Met": Denn früher würzte man Met mit den süßlich duftenden Blüten. Auch medizinisch wurden sie als Tee bei Fieber und Rheuma eingesetzt. Denn die Pflanze enthält Salycilsäure, die 1839 zuerst aus ihr (und später aus Weidenrinde) isoliert wurde; der frühere botanische Name - "Spiraea" - ist im Namen eines noch heute populären Medikaments enthalten: "A(cetyl)spir(aeasäure)in".

Wir finden das Mädesüß häufig am Rundwanderweg im Meerbruch und in den Meerbruchswiesen.