Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Kuckuckslichtnelke

Wie das Wiesenschaumkraut ist auch die Kuckuckslichtnelke (Silene flos-cuculi) am Steinhuder Meer von einer einst häufigen zu einer seltenen Art geworden. Dabei fände sie hier durchaus den Standort, den sie benötigt: Sie ist eine Pflanze der Feucht- und Fettwiesen und liebt (stau)nasse oder wenigstens wechselnasse Lehm- und Ton- sowie ehemalige Niedermoorböden. Wo man sie lässt, kann sie mit ihrer Ausläuferverbreitung zur Blütezeit ganze Wiesenflächen rosarot einfärben - ein Anblick, an dem wir uns am Steinhuder Meer nicht mehr erfreuen können.

Die Kuckuckslichtnelke treibt aus einer grundständigen Rosette einen meist um 50 cm hohen schmalblättrigen Stängel, der sich zu einem Blütenstand mit bis zu 20 Blüten verzweigt. Diese sind zart rosarot und vierteilig zerschlitzt: Ein zierlich-fragiles Kunstwerk, das nur noch von einigen Arten der Echten Nelken übertroffen wird. Denn trotz ihres deutschen Namens ist die Kuckuckslichtnelke keine Nelke im engeren Sinne (Dianthus), wenn sie auch mit diesen zur großen Familie der Nelkenartigen (Caryophylaceae) gehört. Nach dem Verblühen bildet sich eine buttige, oben an der Öffnung gezähnte Kapsel, aus der der Wind die feinen Samen herausschüttelt.