Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer

Hahnenfuß

Im Mai und Juni kann man in den Meerbruchswiesen manchmal große Flächen in leuchtendem Gelb erblicken. Der Hahnenfuß blüht!

Meist ist es der Kriechende Hahnenfuß (Ranunculus repens). Wer einen Gemüsegarten betreibt, kennt ihn als hartnäckigen Nutzpflanzengegner. Denn er ist eine ausläufertreibende Pionierart, d.h. ein schneller Erstbesiedler auf offenem Boden, und solchen bieten jedenfalls "konventionelle" Gemüsebeete.

Die Pflanze bleibt niedrig - sie "kriecht", wie ihr Name sagt, mit höchstens bogig etwas aufsteigendem Stängel. Die Blätter sind im Umriss dreieckig und bilden drei unregelmäßig gezähnte Lappen. Augenfällig sind die goldgelben, glänzenden Blüten, die bei massenhaftem Auftreten dieses Hahnenfusses beeindrucken. Der Kriechende Hahnenfuss besitzt seine Chancen in allen offenen und nährstoffreichen Böden, sofern sie nicht zu trocken sind. In Wiesen auf solchen Böden finden wir ihn vor allem als Störungszeiger in offenen Lücken.

Weniger auffällig und bekannt ist der Flammende Hahnenfuß (Ranunculus flammula). Auch er breitet sich mit Ausläufern, die sich an den Knoten bewurzeln und neue Pflanzen bilden, aus. Und er bleibt ebenfalls niedrig (um 20 cm). Aber seine Blätter sehen anders aus: Die Grundrosettenblätter sind herz- bis eiförmig, sind die Stängelblätter schmal-lanzettlich - eben "flammenförmig", was der Art zu ihrem Namen verholfen hat. Die Blüten sind blassgelb. Er liebt es nasser als der Kriechende Hahnenfuss und hat deshalb engere Standortansprüche. In den vernäßten Meerbruchswiesen kann er zusammen mit dem Flutenden Schwaden (Glyceria fluitans) eine bezaubernde, wenn auch in ihrer beherrschenden Zweisamkeit nur kurzlebige Gesellschaft eingehen.

In den Gräben am Heudamm finden wir gelegentlich eine dritte Hahnenfussart: den Gifthahnenfuß (Ranunculus sceleratus). Zwar sind alle Hahnenfußarten giftig, diese aber ganz besonders. Das sagt ihr deutscher wie auch ihr wissenschaftlicher Name ("sceleratus" heißt "verbrecherisch"!). Bei Weidevieh kann er zu tödlicher Vergiftung führen. Kenntlich ist der Gifthahnenfuß durch seine knopfförmigen, von nur kleinen gelben Kronblättern umgebenen Blüten und seinen dicken, saftigen und hohlen Stängeln.

Die bis 50 cm hoch werdende Wiesenart Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acer) tritt in den Wirtschaftswiesen am Steinhuder Meer immer wieder auf, wird aber nirgends aspektprägend.